Virtuos durch die (Zeitschienen-) Mangel gedrehtTanznetz // München, 27/09/2024 // Autor: Vesna Mlakar“(…)Tanz am Puls der Zeit startet hingegen gerade die freie Tanzszene in München durch. Das Schöne dabei ist der hohe, sehr assoziatiionsaffine Abstraktionsgrad – vor...
tomorrow…we…were… // Kritiken
tomorrow…we…were… // Kritiken
Virtuos durch die (Zeitschienen-) Mangel gedreht
Tanznetz // München, 27/09/2024 // Autor: Vesna Mlakar
“(…)Tanz am Puls der Zeit startet hingegen gerade die freie Tanzszene in München durch. Das Schöne dabei ist der hohe, sehr
assoziatiionsaffine Abstraktionsgrad – vor allem körperlich und eingebettet in eine raffiniert arrangierte Akustik (mal aus dem Off, mal direkt on stage abgespielt).
In Anna Konjetzkys neuem Tanzstück „tomorrow…we…were“ hängen sechs Tänzer*innen in pastellbunten Anzügen bisweilen
grandios verlangsamt irgendwo zwischen verklärter Vergangenheit und angestrebter, regenbogenfarbener Zukunft fest.
Sonore und optische Effekte – dramaturgisch sinnvoll miteinander verwoben – verwandeln die einstündige Performance teilweise in
einen regelrechten Schleudergang. Ein Bild, das sich auch wegen des Bühnensets im Kopf einnistet.“
“Virtuos durch die (Zeitschienen-) Mangel gedreht “
tomorrow…we…were…
M 94,5, Kulturmagazin Sekt Mate
…bricht auf jeden Fall mit diesem Klischee, dass Nostalgie ein wohlwollender Blick auf die Vergangenheit ist. „tomorrow… we… were…“ ist eine Tanzperformance, in der sich sechs Tänzerinnen kritisch mit diesem, ja schon fast verklärten Blick in die Vergangenheit auseinandersetzen.
…durch diese Brüche kommt es eher zu einem Effekt des Nachdenkens. Und genau das strebt Anna Konjwtzky hier an: wenn wir die Vergangenheit verklären und einer unrealistischen Version nachtrauern, dann verstellen wir uns selbst den Blick in die Zukunft. Denn denken und träumen wir irgendwie nur noch rückwärts gewandt und dann bewegen wir uns auch auf der Stelle.